Wassermühle
am Schloss Gartrop
Die Südwand der Mühle, mit dicken Sandsteinquadern aus dem 15. Jahrhundert, ist der älteste Teil des Bauwerks. Das Mahlwerk ist über die Jahrhunderte erhalten geblieben und war bis 1968 in Betrieb. Es besteht die Möglichkeit der Besichtigung
|
|
|
|
|
Die
Wassermühle am Schloß Gartrop
Aus alten Urkunden weiß man wenig über die Wassermühle in Gartrop. Sie gehörte immer zum Besitz der Herrschaft und lag innerhalb der Schloßfreiheit, wo sich auch die Häuser des Gesindes befanden (zwischen Schloßgraben und Mühlenbach). Die Gesindehäuser wurden 1850/70 abgerissen. Die Mühle blieb erhalten. Wenn sich die Akten ausschweigen, so läßt sich am Gebäude selbst ablesen, daß die Mühle eine bewegte Geschichte gehabt hat. An dem unterschiedlichen Baumaterial erkennt man, daß das Gebäude mehrfach zerstört und wieder aufgebaut wurde. Altester Teil ist die Südwand am Mühlrad mit mächtigen Steinquadem. Es sind graue und goldgelbe Würfel, die mit den Ziegeln zusammen eine reizvolle Farbsinfonie ergeben. Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß es sich um behauene Quarzite handelt, die damals noch in größerer Anzahl im HünxerWald und auf der Heide herumlagen und billiges Baumaterial waren. Eindrucksvoller Rest sind die Teufelssteine. Prof. Dr. Günter schätzt, daß die Mühle in den ältesten Bauteilen aus dem 15. Jahrhundert stammt. Das übrige Ziegelmauerwerk ist teils aus dem 18. Jahrhundert, teils aus dem frtihen 19. Jahrhundert. An der Mühle wurde mindestens fünfmal um- und angebaut. Der Gartroper Mühlenbach - er kommt aus dem Gartroper Busch und fließt in die Lippe, trieb das eichene Mühlrad. Es ist eine "unterschlächtige" Mühle, das Wasser treibt von unten her das Rad. Um 1870 wirkte der Müller Emaus in Gartrop. Ab 1900 war Johann Kemper der Meister, der das Mühlwerk in Gang setzte und die Schotten hochzog, wenn er mehr Wasser brauchte. Seit 1936 ist Wilhelm Lohmann der Müllermeister. Er hat das Handwerk bei seinem Onkel Johann gelernt. Vor 26 Jahren ist der Wasserbetrieb der Mühle eingestellt worden. Mit elektrischer Kraft ging es dann noch bis 1968 weiter. Dann war endgültig Schluß mit der Mühlen-Herrlichkeit. Das Mahlwerk ist aber heute noch intakt und könnte jederzeit in Gang gesetzt werden. |
Text veröffentlicht 1981 von Willi Dittgen
in
Mühlen unserer Heimat |
Standort:
Schlossallee 46569 Hünxe-Gartrop Koordinaten 51.661639°N; 6.808611°E Mühle Nr. 104 ( Rheinischer Mühlenverband e.V. ) |
Sollten Sie historisches
Text- und/oder Bildmaterial über diese Mühle haben (und es soll
hier veröffentlicht werden), so wenden Sie sich an:
duscha@t-online.de |